Didaktische Grundauffassungen
Zum Didaktikbegriff "Dann meint Didaktik also die Theorie der Bildungsaufgaben und Bildungsinhalte bzw. der Bildungskategorien ...„ (KLAFKI, 1963) "Didaktik ist die Wissenschaft (und Lehre) vom Lernen und Lehren überhaupt. Sie befaßt sich mit dem Lernen in allen Formen und dem Lehren aller Art auf allen Stufen ohne Besonderung auf den Lehrinhalt.„ (DOLCH, 1965)
"Die Aufgabe der Didaktik besteht darin, die allgemeinen Gesetzmäßigkeiten des Lehrens und Lernens - insbesondere des unterrichtlichen Lehrens und Lernens - zu erforschen, die gewonnenen Erkenntnisse in einen systematischen Zusammenhang zu bringen und damit eine zuverlässige theoretisch-wissenschaftliche Grundlage für die Unterrichtsarbeit des Lehrers zu schaffen.„ (KLINGBERG, 1984)
"Die Didaktik hat es nach ihrer altbewährten Definition mit Bildungsgehalten zu tun und nicht mit der Art ihres Beibringens.„ (DERBOLAV, 1979)
Literaturempfehlung:
13. Auflage, Weinheim, München 1991
Normative Didaktik "Im wissenschaftlichen Sinne ist unter normativer Didaktik indessen etwas anderes zu verstehen, nämlich ein System, das ausgeht von obersten vorpädagogischen Sinn-Normen über das menschliche Leben, über die Stellung des Menschen in der Welt oder über die Natur des Menschen, diese Normen dann auslegt auf Erziehungsziele, daraus alle Inhalte des Unterrichts ableitet, also den Lehrplan gewinnt und schließlich bis zu Methoden- und Erziehungsformen weiter differenziert, so daß eine in sich geschlossene Deduktionskette entsteht, die aussagt, wie die Wirklichkeit Unterricht sein sollte." (Blankertz, 1969)
Normative Didaktik Pietistische Pädagogik August Hermann Frankes
(Beginn 18.Jh.)
Oberste Sinn-Normen 1. These der durch Erbsünde radikal verdorbenen menschlichen Natur 2. Satz der Herzfrömmigkeit, Zurückführung des Glaubens auf das Gewissen 3. Forderung nach tätiger Bewährung und sichtbarer Repräsentation
Konsequenzen auf didaktisch-methodische Maßnahmen
Tagesablauf mit Arbeiten und Beten ausfüllen, keine Freizeit Tagebuch zur seelisch-relegiösen Entwicklung führen Unterricht mit dem Ziel der Vermittlung nützlicher Kenntnisse und Fertigkeiten für Stand und Beruf Verbot des Spielens Notwendigkeit von Strafen usw.
Normative Didaktik Ansätze normativer Didaktik in der DDR Sinn-Norm:
Menschenbild der allseitigen entwickelten sozialistischen Persönlichkeit
Konsequenz: „Das Prinzip der Einheit von wissenschaftlicher Bildung und allseitiger sozialistischer Erziehung im Unterricht auf der Grundlage des MarxismusLeninismus ist das führende Prinzip, das Leitprinzip des Systems didaktischer Prinzipien. Die führende Rolle dieses Prinzips ist gesetzmäßig begründet, weil es - den grundlegenden Gehalt, die wesentlichen Bestimmungen des Unterrichts in der sozialistischen Schule, seine sozialistische Qualität, besonders prägnant zum Ausdruck bringt - die ideologische Orientierung des Unterrichts und der Unterrichtsarbeit eindeutig fixiert - die pädagogische Tendenz aller anderen didaktischen Prinzipien bestimmt. (Klingberg 1974) Unter didaktischen Prinzipien wurden in der DDR Grundsätze der Unterrichtsführung verstanden, die allgemeingültig, wesentlich und von Verbindlichkeit für den Lehrer sind. (vgl. Klingberg 1974)
Normative Zielstruktur in der Berufsausbildung der DDR Persönlichkeitsbild im Sozialismus/Kommunismus
Ziel der Berufsausbildung
allgemeines Ziel der Grundlagenbildung und der beruflichen Spezialbildung in der Berufsausbildung
der Facharbeiterberuf als Zielgröße
Ziele der Unterrichtsfächer und Lehrgänge
Ziele der Lehrplaneinheiten der UnterrichtsFächer und Lehrgämge weitere Ebenen der Zielaufgliederung
Normative Didaktik
Bildungstheoretische Didaktik
Vertreter:
Spranger Nohl Litt Weniger
1882 – 1963 1879 – 1960 1880 – 1962 1893 – 1961
Klafki Blankertz
1927 – 1983
Bildungstheoretische Didaktik Bildungsbegriff: „ ... so bedarf es eines Begriffs, der jene dynamische Gesamtauffassung bezeichnet, zu der der junge Mensch sich durch Aneignung und personale Verlebendigung bestimmter Motivationen, Erkenntnisse, Erfahrungen, Fertigkeiten stufenweise durcharbeiten und die er dann in einem Prozeß der Integration neuer Erfahrungen produktiv ausbauen und bewahren soll. ....Bildung meint ... nichts mehr und nichts weniger als den Inbegriff dieses ... Gesamtauftrages.“ (KLAFKI, 1964) „Aufnahme und Aneignung von Inhalten (materiale Bildung) ist stets verbunden mit der Formung, Entwicklung, Reifung von körperlichen, seelischen und geistigen Kräften (formale Bildung).“ kategoriale Bildung (KLAFKI, 1964)
„Bildung wird als ein Vorgang der Begegnung des Schülers mit der kulturellen Umwelt verstanden.“ (PETERßEN, 1989)
Bildungstheoretische Didaktik
"Dann meint Didaktik also die Theorie der Bildungsaufgaben und Bildungsinhalte bzw. der Bildungskategorien ...„ (KLAFKI, 1963)
"Die Didaktik hat es nach ihrer altbewährten Definition mit Bildungsgehalten zu tun und nicht mit der Art ihres Beibringens.„ (DERBOLAV, 1979)
Bildungstheoretische Didaktik
Folgerungen für die Inhalte beruflicher Bildung: 1.
Unterrichtsinhalte müssen sich zur Selbstverwirklichung, zur Herausbildung von Mündigkeit der Lernenden eignen. (kein Stoffschütten!!!)
7.
Berufliche Bildung sollte nicht allein unter dem Aspekt der Verwertungsmöglichkeiten in der beruflichen Praxis realisiert werden.
Lerntheoretische Didaktik
"Didaktik ist die Wissenschaft (und Lehre) vom Lernen und Lehren überhaupt. Sie befasst sich mit dem Lernen in allen Formen und dem Lehren aller Art auf allen Stufen ohne Besonderung auf den Lehrinhalt.„ (DOLCH, 1965) "Die Aufgabe der Didaktik besteht darin, die allgemeinen Gesetzmäßigkeiten des Lehrens und Lernens - insbesondere des unterrichtlichen Lehrens und Lernens - zu erforschen, die gewonnenen Erkenntnisse in einen systematischen Zusammenhang zu bringen und damit eine zuverlässige theoretischwissenschaftliche Grundlage für die Unterrichtsarbeit des Lehrers zu schaffen.„ (KLINGBERG, 1984)
Lerntheoretische Didaktik
Berliner Modell
Hamburger Modell Planungsebenen
langfristige Strukturplanung
Perspektivplanung
kurzfristige Strukturplanung
Umrissplanung
Verlaufsplanung
Prozessplanung
Planungskorrektur
Lerntheoretische Didaktik – Berliner Modell kurzfristige Strukturplanung
Intention
Thematik
Methodik
Medien
anthropogene Voraussetzungen
sozial-kulturelle Voraussetzungen
Lerntheoretische Didaktik – Hamburger Modell
Umrissplanung
Intension + Thematik Unterrichtsziel
Ausgangslage
Erfolgskontrolle
Vermittlungsvariable
Methodik + Medien
institutionelle Bedingungen
Produktions- und Herrschaftsverhältnisse
3. Auflage, Weinheim, München 1991 Wolfgang Schulz: Ein Hamburger Modell der Unterrichtsplanung – Seine Funktionen in der Alltagspraxis. S.49 - 87
Informationstheoretische Didaktik
Stuttgart 1965
Informationstheoretische Didaktik Regelkreis: z w Führungsgröße
e
y Regelglied
x Regelstrecke
Messeinrichtung w – Führungsgröße e – Regelabweichung y – Stellgröße x – Zustandsgröße r – Rückführungsgröße z - Störgröße
Aufgabengröße
Informationstheoretische Didaktik
Lernziel
Unterrichtsplanung
Lernkontrolle
Steuerung im Lernprozess
Lernender Störungen
Didaktik beruflichen Lehrens und Lernens
ist eine Wissenschaftsdisziplin der Erziehungswissenschaft, deren Gegenstand die Eigenschaften und Gesetzmäßigkeiten der bewussten Gestaltung der Persönlichkeitsentwicklung aus fach – und berufsfeldübergreifender Sicht im Rahmen der beruflichen Aus- und Weiterbildung sind. (Hortsch 1992)